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1. Reallexikon des classischen Alterthums für Gymnasien - S. 657

1877 - Leipzig : Teubner
Licimi. Flut. Pomp. 52. Crass. 15 ff. Caes. b. g. 4, 1. Dio Cass. 39, 31 ff. Cic. div. 2, 40, 81. Er begab sich daher noch vor Ablauf feines Konsulats nach Syrien, ging über den Euphrat, unterwarf Mesopotamien und zog darauf gegen Selenkia. Im I. 54 erneuerte er den Krieg, ging abermals über den Euphrat und ließ sich von den ihn umschwärmenden Parthern in die Wüste locken. Flut. Crass. 21. Tac. cinn. 6, 42. Ihren heranrückenden Feldherrn Snrena griff er an, wurde aber geschlagen und hatte dabei den Tod seines jüngern Sohnes zu betrauern. Ans dem Rückzüge wurde er bei Carrhä augegriffen, geschlagen und von den Parthern, als er zum Zwecke der Verhandlung sich vom Lager zu weit entfernt hatte, niedergehauen, am 8. Juni 53. Flut. Crass. 25—31. Just. 42, 4. Caes. b. c. 3, 31. Mit ihm fand der größte Theil des römischen Heeres den Untergang. Crassus hinterließ den Ruf eines habsüchtigen Mannes. Schon frühzeitig, in den Proskriptionen, hatte er den Grund zu seinem nachherigen, sprichwörtlich gewordenen Reichthume gelegt, welchen zu vergrößern ihm jedes Mittel recht war. Flut. Crass. 2. Cic. off. 1, 30. sin. 2, 18, 57. Der Ruf seiner Habsucht war sogar zu deu Parthern gedrungen. Weit an Klugheit und Charakterstärke hinter seinen Nebenbuhlern Cäsar und Pompejus zurückstehend, trachtete er doch nach hohen Dingen und war eifersüchtig und empfindlich. — Seine Söhne waren: 17) M. Lic. Crass. Dives, der Cäsar als. Quästor nach Gallien begleitete und später das cisalpiuische Gallien verwaltete. Caes. b. g. 5, 46. 6, 6. — 18) P. Lic. Crass. Dives, der jüngere Bruder des vorigen, Legat Cäsars in Gallien, wo er sich als tüchtigen Feld Herrn zeigte. Caes. b. g. 2, 34. 3, 20 ff. Mit einer Schaar gallischer Reiter nahm er am Zuge gegen die Parther Theil, auf welchem er im I. 54 seinen Tod sand. Flut. Crass. 17. Mit Cicero war er stets sehr befreundet gewesen. Aus Ciceros Aeußerungen, der seine Beredsamkeit, seine Kenntnisse und seine Tüchtigkeit rühmt (Cic. ad fam. 5, 8. 13, 46. Flut. Crass. 13. 23.), ist zu schließen, daß er in Allem das Gegentheil von seinem Vater war. Cic. Brut. 81. — 19) M. Lic. Crass. Mncianus, aus der Familie der Mucier, adoptirt von einem Licinins Crassus, verwaltete Syrien sehr tüchtig von Claudius an: bis zum Tode des Galba. Besonders thätig war er für die Erhebung des Vespasian aus den Thron. Tac. hist. 1, 10. 76. 80. Suet. Vesp. 6. Dieser sandte ihn nach Italien, welches er für den neuen Kaiser gewann, und wo er nach des Vitellius Tode in Verbindung tnil Domitian die Regierung bis zur Ankunft des Vespasian führte. Tac. hist. 2, 95. 4,11. 39. l)io Cass. 66, 2. Seitdem lebte er sehr zurückgezogen und widmete feine Muße schriftstellerischer Thätigkeit, besonders in der Geographie und Naturgeschichte. Plin. 5,9.36. 7,50. Er hatte auch Reden und andere Urkunden aus der republikanischen Zeit gesammelt. Tac. dial. 37. Monogr. von L. Brunn (1870.) - C) Luculli, deren bekannteste Mitglieder folgende find: l) C. Lic. Lucullus, Volkstribun in den Jahren 197 und 196 v. C. Li». 33, 42. — 2) L. Lic. Luc., Consnl im I. 151 (Cic. Brut. 21, 81.),- besiegte in Hifpanien mehrere aufrührerische Völkerschaften. Real-Lexikon des clafj, Alterthums. 5. Aufl. 657 Liv. ep. 48. — 3) L. Lic. Luc., bekämpfte im I. 102 als Proprätor die Sklaven auf Sicilien, erlitt aber von ihnen, nach anfangs glücklichen Erfolgen, eine Niederlage. Nach Rom zurückgekehrt, wurde er, des Unterschieds angeklagt und überwiesen, mit Verbannung bestraft. Flor. 3, 19, 11. Cic. Verr. 4, 66. Flut. Luc. 1. — (Sein ältester Sohu ist 4) L. Lic. Luc., geboren vor 106 v. C., trat zuerst mit einer Klage gegen den Servilins, den Urheber der Verbannung seines Vaters, auf, ohne jedoch feine Klage durchzubringen. Flut. Luc. 1. Im Kriege gegen die Bundesgenossen sowol als gegen den Mithridates zeichnete er sich aus, und besonders in letzterem legte er den Grnnd zu seinem späteren Ruhme, indem er im I. 87 (als er etwa 21 Jahre alt war) die von jenem Könige besetzten Inseln und Städte an der Küste Asiens einnahm und dessen Flotte besiegte. Flut. Luc. 3. Im I. 79 wurde er Aedil und gab als solcher glänz».. >e Spiele, im I. 77 Prätor, 74 Consnl. Alc Mandates den Krieg erneuerte, erhielt L. deu Oberbefehl gegen ihn, schlug ihn bei ^''zikos, gewann eine Seeschlacht bei Lesbos (7"N . ! g im Ver- lause der nächsten Jahre du,: Milhrldates dergestalt, daß derselbe zu Tigranes von Armenien flüchten mußte, welcher Me Auslieferung seines Schwiegervaters Mithritmu Verweigerte (69 v. C.). Cic. off'. 2,16. Flut. Luc. 5. 9. 20. Jkmv. 20. L. zog in überraschender Eile gegen Armenien, siegle über beide Könige bei Tigranokerta und daraus bei Artajata, mußte sich aber wegen Unzufriedenheit des Heeres, welches wegen der schlimmen Jahreszeit und der Beschwerden der Feldzüge seine Entlassung sortierte, nach Nisibis zurückziehen und daselbst überwintern. Darüber gelang es dem Mithribates, ein römisches Corps bei Zeta zu besiegen. Flut. Luc. 35 f. Bio Cass. 34, 17 f. 35, 2. Ein armenisches Heer rückte ihm zu Hülfe, und L. konnte nichts unternehmen, ba einige Legionen entschieben den Dienst verweigerten, inbem sie ihm vorwarfen, daß er sich allein bereichere und sie leer ausgingen. Im I. 66 würde ihm Pompejus zum Nachfolger gegeben, der sogar seinen Triumph, der erst im I. 63 statt saub, zu Hinbern suchte. Dafür trat L. chm später als Haupt des Abels entgegen. Er starb, in Wahnsinn gefallen, im I. 56, dem öffentlichen Leben bereits feit längerer Zeit entfremdet. Flut. Luc. 43. Veil. Pat. 2, 49. L. war milbe und ebel von Charakter, was er besonbers in Asien bewies, wo er die Leiben des Krieges und bessen Lasten den Bewohnern nach Kräften zu erleichtern suchte. Beim Heere, welches ihm vornehmes Wesen vorwars, war er wenig beliebt; gegen Feinde und Widersacher zeigte er sich miibe und versöhnlich. Er war sehr reich, so daß sein Reichtyurn, wie beim Crassus, fast zum Sprichwort würde. Rom, wo er prachtvoll wie ein Fürst lebte, schmückte er durch die berühmt geworbenen Gärten des Lucull (Flut. Luc. 39.) und durch glänzende Paläste, in benen er sich und feinen Freunben den Aufenthalt durch Bücherfammlungen und Kunstfchätze angenehm zu machen suchte (vgl. über feinen Charakter Cic. acad. 2, 1. Flut. Luc. 1, 19.; über feinen Reichthum Flut. Luc. 38. Pomp. 48.). Er förderte und schützte Gelehrte wie Künstler, z. B, 42

2. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 193

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
193 Er führt viel Erde und Schlamm mit sich, und sein Wasserspiegel soll an einigen Stellen 40' über das anliegende Land sich erheben. Sein gelbes Wasser färbt den Ocean bei der Mündung, und verleiht jener Bucht den bekannten Namen. Er fi'chrt so viel Erde mit sich, daß er in einem Zeit- raume von 24,000 Jahren, angenommen die mittlere Tiefe des gelben Mee- res betrage 120 Fuß, dasselbe ausfüllen wird. Die Länge des Stromes gibt man auf 570 M. an. 4) Der Aantsekiang oder blaue Fluß entspringt westlich vom Hoangho, durchbricht den Siveschan, und eilt in einem nach S. gerichteten Bogen durch das chinesische Tiefland dem Meere zu. Er ist jedenfalls der breiteste Strom Asiens; nur der Missisippi und der Marannon in Amerika übertreffen ihn an Größe. Die Stromlänge des Aantsekiang wird auf 750 Meilen, sein Stromgebiet auf 54,000 Q.-M. angegeben. In seinem Unterlaufe durch- fließt er die Seebeckendes Tungting- und Poyangsee; von Nanking an ist seine Wasserfläche fast unübersehbar. Bon ihm sagt man: „Grundlos ist der Kiang, grenzenlos der Ocean." 100 Meilen stromaufwärts dringt die Wirkung der Ebbe und Fluth. Tausende von Schiffen befahren den insel- reichen Strom; eine zahlreich bevölkerte Masse von Dörfern, Städten und Landhäusern schmücken seine Ufer. Das chinesische Strom-Zwillingspaar ist durch den sogenannten Kaiser- kanal mit einander verbunden; derselbe beginnt bei Hangtscheu-fu und führt nach Peking (210 M. lang, 200 — 1000 Fuß breit). Eine Menge von Nebenkanälen münden in ihn. Iii. Das Gebiet des indischen Dceans. 1) Der Sikiang oder Tigerfluß entspringt im chinesischen Alpenlande Mnnan und mündet unterhalb Canton in einem vielarmigen Delta in den „Tigerrachen" (Bocca Tigris). 2) Die 4 hinterindischen Ströme Maykaung, Meuam, Thaluayn und Jrawaddi laufen parallel mit einander von N. nach S. in einer Größe und Breite, wie wenige Ströme auf Halbinseln. Sie fallen in vielarmigen Deltas in verschiedene Meerbusen, erhöhen durch ihre Ueberschwemmungen die Fruchtbarkeit des anliegenden Tieflandes, und sind durch eine unbeschreibliche Menge von Stromspaltungen ausgezeichnet (Berghaus phys. Atlas I. 2, 9). 3) Der Brahmaputra oder Burremputr ist im Oberlaufe noch nicht ganz genau bekannt; sein Oberlauf soll der Zara-Dzangbotsiu*) sein, wel- cher den Himalaya durchbricht. Er fällt in mehreren Armen, von denen die bedeutendsten mit dem Ganges sich vereinigen, in den bengalischen Golf. 4) Der Ganges, der heilige Strom der Inder, bildet mit dem Burrem- putr ein Zwillingsstromsystem. Er entspringt in einer Höhe von 13,000' in 3 Duellen aus dem Himalaya, den er durchbricht. In seinem Mittel- läufe spaltet er sich oft, bildet zahlreiche Inseln, und fällt endlich in einem trägen Unterlauf und vielarmigen Delta (§78, Iv.) ins Meer. Der westlichste Arm ist der Hugly, woran Calkutta liegt, und der östlichste der *) Andere halten ihn für den Oberlauf des Jrawaddi. Cassian, Geographie. 4. Aufl. 13

3. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 195

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
195 den durch seine Krümmungen bekannten Mäander; an der Nordkiiste den Granikus (Sieg Alexanders d. Gr. über Darms 333 v. Chr.). 2) Der Kisil Jrmak, der Halys, entspringt am Südrande Kleinasiens, und fließt in einem Bogen in's schwarze Meer. 3) Der Kuban entspringt im Kaukasus unweit des Elburs, theilt sich vor seiner Mündung in zwei Arme und fällt durch den nördlichen in's asow'sche, den andern ins schwarze Meer. V. Die Stepp enflü sie und Binnenseen von Asien. 1) Der Kaspi-See (8413 Q.-M.), von welchem wir schon oben Seite 52 geredet haben, gehört theils zu Europa, theils zu Asien. Er liegt zwischen 75 Fuß und 95 Fuß unter dem Spiegel des schwarzen Meeres und erschwert durch Untiefen, Mangel an Landungsplätzen, heftige Stürme die Schifffahrt. Von Asien her fallen ins kaspische Meer: a. das Strom- Zwillingspaar Kur und Aras (Cyrus und Araxes). Die Sandstürme sollen auch dem Aras eine andere Richtung vorgeschrieben haben; er floß früher in den Kaspi-See, jetzt vermag er den See nicht mehr zu erreichen und fällt in den Kur, welcher ihn zum Kaspi-See führt; b. der Terck vom Elburs; c. die Wolga und der Ural. 2) Der Aral-See (1267 Q.-M.) ist nach dem Kaspi-See der größte See der Erde, wird von jenem durch den 500' hohen wilden Truchmenen Isth- mus getrennt, und liegt 25' über dem Meere. Er nimmt ebenfalls zwei Doppelströme auf, den Amu Darja I (Gihon) und den Sir Darja (Schon). Der Amu entsteht im turkestanischen Alpenlande und durchfließt das tiefe Turan; schon 60 Meilen vor seiner Mündung spaltet er sich in mehrere Arme, welche man zur Bewässerung des Landes so ausbeutet, daß der Strom nur mit einem Arme den See erreicht. Er fällt von feiner Quelle bis zur Mündung über 12,000'. Der Schon der Jaxartes, im Unterlaufe Sir Darja, entfließt dem Mus Tagh, durchfließt Khokand und das wüste Turan, und mündet in einem Delta in den See. 3) Der Balkasch am Westabhange des östlichen Hochasiens hat salziges Wasser, wie der Kaspi- und Aral-See, und nimmt den Jli von Thianschan auf. Er nimmt einen Flächenraum von über 400 Q.-M. ein. 4) Der Loop Noor (400 N. B.) nimmt den 300 Stunden langen Tarim in der hohen Tartarei auf. Er hat ebenfalls salziges Wasser. 5) Der Zahreh-See, mit bitterem Wasser, liegt auf dem Plateau von Iran, und nimmt den Hilmend vom Paropamisus auf. Vom Zahreh-See bis zum Meere zieht sich durch ganz Beludschistan 200 M. weit ein trocknes Flußbett, welches man für die ehemalige Fortsetzung des Hilmend hält. 6) Die Seen von Urumia und Van, beide mit salzigem Wasser, liegen auf der Hochfläche von Vorderasien, und sind ohne sichtbaren Abfluß zum Meere. 7) Das todte Meer (24 Q.-M.) hat helles, klares Wasser, welches reichlich mit Bittersalz gesättigt ist. Der See und seine Umgebungen tragen 9 Darja heißt Fluß. 13*

4. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 31

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
Auch an Mineralien aller Art hat das deutsche Bergland außer den Alpen nicht unbedeutende Schätze. Gold findet sich wenig vor; bedeutender schon ist der Bau auf Silber im Erzgebirg, im Harz, in Schlesien rc. Eisen, Blei, Kupfer, wird an vielen Orten gewonnen, Quecksilber nur (die Gruben von Idria gehören zum Alpenland) bei Zweibrücken im Gebiete der Saar. Bedeutende Salzquellen und Salinen finden sich in Lüneburg, Halle, Staß- furt, Kissingen, Nauheim, Karlsbad rc.; Steinsalz bei Wimpfen am Neckar und in Oesterreich. Torf, Braun- und Steinkohlen finden sich in den meisten Gegenden des deutschen Mittelgebirges, insbesondere an der Sieg, Ruhr, Saar, in Schlesien, Böhmen und Mähren. Kein Land Europas hat so viel und bedeutende Gesundbrunnen wie das deutsche Mittelgebirgsland. Die wich- tigsten sind: Baden-Baden, Wiesbaden, Ems, Nauheim, Homburg, Kissingen, Brückenau, Pyrmont, Aachen; die böhmischen Bäder: Eger, Karlsbad, Töplitz, Franzensbrunn rc. 3. Das deutsche Tiefland liegt größtentheils innerhalb des kontinentalen Dreiecks, und umfaßt von den in der Uebersicht mitgetheilten Tiefländern das norddeutsche, das mittelrheinische und das österreichische. Das norddeutsche Tiefland ist als eine Fortsetzung des russischen zu be- trachten, und hat mit demselben namentlich die unbedeutende nördliche Land- höhe und den großen Reichthum an Binnenseen gemein. In seinem west- lichen Theile zwischen Ems und Rhein heißt es gewöhnlich das niederrhei- nische Tiefland. Die Halbinseln Jütland und Holland gehören demnach zum norddeutschen Tieflande. Dieses ist fast in allen seinen Theilen mit üppigen Feldern, Wiesen und Wäldern bedeckt; die an die Ostsee grenzenden Gemar- kungen liefern so ergiebige Getreideernten, daß von da Kornausfuhr in ärmere Länder und Gegenden stattfinden kann. Eigentlich öde Strecken sind im nord- deutschen Tiefland nicht vorhanden; nur die Lüneburger Heide und die Moor- gruben im Westen, insbesondere das Burtanger Moor, sind theilweise auszu- nehmen. Ebenso ist das Geestland (trocknes Land) an den Meeresküsten zum Theil unfruchtbar, sehr ergiebig aber das Marschland. (Vergl. § 58. V.) Das Tiefland des Mittelrheins beginnt unterhalb Basel, und endet bei Mainz; es ist ganz vom Bergland eingeschlossen, und nimmt eine Breite von 3 bis 4 Meilen ein. Es ist eine herrliche Culturebene, in welcher die Wellen des Rheins in grauer Vorzeit einen Binnensee gebildet hatten. Die österreichische Tiefebene mit dem Marchfelde liegt zu beiden Seiten der Donau, und ist ebenfalls von allen Seiten theils von den Alpen,, theils vom Mittelgebirgslande eingeschlossen. Das Land ist wohl angebautes Garten- und Ackerfeld, das Marchfeld sogar ein kornreiches Gelände. Durch das Donauthal steht sie mit den ungarischen Ebenen in Verbindung. 8 42. Das ungarische Mittelgebirgs- und Tiefland. 1. Das ungarische Mittelgebirge wird gewöhnlich unter dem Namen der Karpathen und des Hochlandes von Siebenbürgen verstanden. Die Karpa- then reichen von der Quelle der Oder bis zu der der Theiß. Es ist ein waldreiches Gebirge, welches aus mehreren Gruppen besteht, und in der hohen Tatra an der Quelle der Waag bis in die Region der Gletscher

5. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 32

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
32 (81000 hinaufreicht. Südlich der hohen Tatra liegt das ungarische Erz- gebirge mit weiten blühenden^Thalgeländen. Wie der Name andeutet, bietet es dem Bergmann reichlich Stoff zur Ausbeute. (Kremnitz und Schemnitz.) Nördlick der hohen Tatra liegen die reichhaltigen Salzbergwerke von Boch- nia und Wieliczka. Das Hochland von Siebenbürgen ist ein 1200' hohes Plateau, welches die Gestalt eines Vierecks hat, und an seinen 4 Seiten von Randgebirgen eingeschlossen ist. Den Süd- und Ostrand bilden die transsylvanischen Alpen, den West- und Nordrand das siebenbürgische Erz- gebirge. Ssamos, Maros und Aluta durchbrechen den Nord-, West- und Südrand des Plateaus, welcher im Süden zur walachischen Tiefebene sich herabsenkt. Einzig der Ostrand ist nicht durchbrochen und ohne Pässe; seine Gipfel sind den größten Theil des Jahres mit Schnee bedeckt (8 — 90000. 2. Das ungarische Tiefland zerfallt in zwei größere Abtheilungen, in das kleinere oberungarische und das große unterungarische. Die oberunga- rische Tiefebene liegt zu beiden Seiten der Donau, und wird von den Aus- läufern der Alpen und der Karpathen eingeengt. Sie scheint früher ein großer Binnensee gewesen zu sein, bis sich die Donau einen Durchbruch bahnte. Der seichte Neusiedlersee scheint ein Ueberrest jener Zeit zu sein. Das Land ist sehr fruchtbar und wie ein Garten mit Aeckern, Bäumen, Obst und Wein wohlbepflanzt. Sehr üppig ist die Vegetation auf den Donauinseln und insbesondere auf der Insel Schütt. Unterhalb des Strom- durchbruchs bei Waizen öffnet sich die zehnmal größere unterungarische Tief- ebene, welche, wenn wir nach dem tiefen Plattensee schließen dürfen, ebenfalls in grauer Vorzeit ein gewaltiges Seebecken war. Die Donau scheidet sie in 2 ungleiche Hälften, von denen die westliche neben wenigem Sumpf- und Steppenland in wellenförmiger Erhebung und Senkung reiche Getreidefluren, Weinberge, Wälder und Wiesen darbietet. Die östliche Hälfte dagegen ist völlig eben, hat unübersehbare Steppen, Moore, Flugsandstrecken, dann wieder arme, traurige Haidestrecken neben fruchtbaren Aeckern, Weinhügeln, Tabaksfeldern rc. Die menschlichen Wohnplätze sind weitläufig von einan- der angelegt und treten mehr in Form von Meierhöfen und Nachbarschaften als in der von Städten und Dörfern auf. 8 43. Die farmatische Tiefebene, auch russische oder skythische genannt, ist das große Tiefland, welches den ganzen Osten Europa's einnimmt und, wie bemerkt, sich im Westen durch die norddeutsche Tiefebene bis zu den Halbinseln Jütland und Nordholland fortsetzt. Es enthält keine Gebirge, sondern nur wellenförmige Ebenen, auf denen sich Hügelreihen von 1000 — 1900' ausdehnen. Das Tiefland ist gut bewässert, theilweise angebaut und ziemlich ergiebig. Nur im nördlichen und südöstlichen Theile dehnen sich große Steppen aus. Das nördliche Steppenland bedecken die Tundra, ungeheure mit Moos besetzte Sumpf- flächen, welche den größten Theil des Jahres mit Eis belegt sind; dies ist auch auf Kola, der lappischen Halbinsel, der Fall. Das Land am Unter- laufe der Wolga ist eine salzige Sandstrecke, welche ein alter Meeresgrund gewesen zu sein scheint. Daffir spricht insbesondere die Lage des größten

6. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 33

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
33 Pinnenmeeres der Welt, des Kaspi-Sees (8413 Q.-M.), welcher fast 79' unter dem Spiegel des schwarzen Meeres liegt, salziges Wasser enthält und Seethiere und Seepflanzen ernährt. Im Osten scheidet der Ural, ein Ge- birge, das den Meridianen nach von N. nach S. streicht, das große Tief- land Europa's von Asien. Vom Ural aus ziehen auch jene einzigen Er- hebungen (Uwalli sagen die Russen) durch die Tiefebene. Die nördliche beginnt am Ural, streicht durch die russische und norddeutsche Tiefebene bis in die jütische Halbinsel, wo sie sich vollständig herabsenkt. Man nennt sie gewöhnlich die uralisch - baltische Landhöhe; sie bildet zugleich theilweise die Wasserscheide zwischen dem nördlichen Eismeer und der Ostsee einerseits, und dem schwarzen und kaspischen Meere andererseits. Der südliche Landrücken, der uralisch-karpathische Höbenzug, reicht vom Ural bis zu den nördlichen Vorhöhen der Karpathen. In der südlichen Landhöhe erreicht der Obt-r schei Syrt die Höhe von 500', die Lvsa Gora im südlichen Polen 1800'; in der nördlichen sind das Waldai-Gebirge und der Wolchonski- Wald Höhen von 880'. Nur die nördliche Landhöhe trägt unzählige fisch- reiche Seen auf ihrem Rücken, die südliche nicht. Das Land zwischen den beiden Landhöhen ist theils angebaut, theils noch mit mächtigen Waldungen bedeckt. Das Klima der ungeheuren Tiefebene ist wegen der großen Ausdeh- nung nach N. und S., O. und W. sehr verschieden. Vis zum 50? N. B. findet man die 4 Jahreszeiten, angenehmen Frühling und Herbst, dürren, heißen Sommer, kurzen, strengen Winter. Oel und Südfrüchte kommen auf der Südseite der Krim zur Reife, der Weinstock gedeiht bis zum 48? und 49°. Zwischen dem 50? und 60? findet man einen heißen Som- mer und strengen Winter. In diesen Gegenden wird vorzugsweise Ge- treide gebaut. Nördlich vom 60? finden wir eine mächtige Hitze im Sommer und eine schauderhafte Kälte im Winter, vor der das Quecksilber erstarren muß (— 32° R.). Während im Süden der längste Tag 15 Stunden zählt, dauert er auf der Nordküste der Halbinsel Kola 2 Mo- nate. Unter allen Verhältnissen ist das russische Tiefland kälter als alle anderen europäischen Staaten, selbst wenn diese auf gleichen Breitegraden liegen (§ 80 A.). 8 44. Das Hoch« und Tiefland außerhalb des kontinentalen Dreiecks. 1. Die Dodenbrschassenheit der pyrenäischen Halbinsel. Auf den drei südeuropäischen Halbinseln ist das Bergland vorherrschend. Betrachten wir die westlichste, die pyrenäische (auch iberische und spanische genannt), so haben wir daselbst eigentlich nur 3 größere Tiefebenen, näm- lich : 1) das Tiefland von Arragonien am Ebro; 2) das von Andalusien am Guadalquivir; 3) das von Estremadura am unteren Tajo. Andere lkeinere tiefliegende Landstrecken sind nur an der Meeresküste zu finden, z. B. an der Westküste die Haiden von Baira (zwischen 40° und 41° 9t. B.); ferner die Hügellandschaften von Murcia und Valencia an der Ostkiiste. Cassiail, Geographie. 4. Aufl. •>

7. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 368

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
368 auf den Boden, das andere hoch über denselben, so wird die ansströmende warme Lust die eine Kerzenslamme nach dem kalten, die einströmende kalte Lust aber die Flamme am Boden nach dem warmen Zimmer treiben. Wo die Temperatur neben und über einander gelagerter Luftschichten ausgeglichen ist, muß eine momentane Windstille eintreten. Diese ist ent- weder von längerer oder kürzerer Dauer, und wenn sie auch an einigen Orten wochenlang anhält, so tritt doch zuletzt eine Verschiedenheit der Lust- temperatur ein: es entsteht Wind. Die Winde sind je nach den Erdräumen, über welche sie wehen, von verschiedener Beschaffenheit; wenn sie über ausgedehnte, ebene Flächen ge- langen, so werden sie trocken; wenn sie mit großen Sumpf- und Wasser- flächen in Verbindung kommen, müssen sie feucht und regnerisch, wenn sie brennende Sandwüsten *) oder mächtige Schnee- und Eisfelder durchfegt haben, müssen sie heiß und kalt zu uns heranwehen. In Bezug auf die Richtung, aus welcher die Winde wehen, theilt man sie in Nord-, Ost-, Süd-, West-Winde rc. Man unterscheidet nach den 32 Abtheilungen der Windrose 32 Winde; daß in verschiedenen Luft- schichten verschiedene Luftströmungen möglich sind, können wir an dem Zuge der Wolken deutlich bemerken. Nach der Geschwindigkeit theilt man die Winde in leichte Winde oder Brisen (engl. breezes), welche in einer Sekunde 5— 20' zurücklegen; starke Winde mit einer Geschwindigkeit von 25—40', Stürme mit 50—60' Schnelligkeit; arge Stürme (60—70') und Orkane von 100—150'. Or- kane von mehr als 100' Geschwindigkeit, was in einer Stunde 24 Meilen ausmachen würde, kommen fast nur in der tropischen Zone vor. Namentlich sind diese auf den Antillen und in der Nähe der Maskareneu sehr häufig und für die Schifffahrt von der größten Gefahr. An den englischen und norddeutschen Küsten hat man jetzt Vorkehrungen getroffen, welche es möglich machen, eingetretene Stürme fernen Gegenden zu signalisiren. Im Allgemeinen sind die Winde innerhalb der Tropen viel regel-. mäßiger, als in höheren Breiten. Zu den regelmäßigen Winden zählt man: 1) die Land- und Seewinde; 2) die Passate; 3) die Monsune oder Moussons. Die Land- und Seewinde bestätigen am besten die oben gegebene Er- klärung von der Entstehung der Winde. An der Meeresküste tropischer Länder herrscht gewöhnlich nach Sonnenaufgang völlige Windstille. Gegen 9 Uhr erhebt sich vom Meere ein leichter Seewind, welcher mit zunehmender Tageshitze auf dem Lande stärker wird und zwischen 2 und 3 Uhr Nach- mittags seine größte Stärke und Ausdehnung nach dem Meere erlangt. Mit dem neuen Tage beginnt die gleiche Erscheinung und der gleiche Wechsel, wenn das klare, heitere Wetter nicht in Regen und Nebel umschlägt. Der Grund dieser Erscheinung ist einfach folgender. Die Luft über dem Lande und dem Meere wird durch die Sonne ungleich erwärmt. Das Land nimmt die Sonnenstrahlen leichter auf und strahlt die Wärme wieder aus; das Wasser bindet oder verschluckt sie. Wenn nun die erwärmten Luftschichten *) Den über Afrikas Sandwüste entstehenden Glühwind fürchtet man; er heißt bald Samum, Chamsin, Harmattan oder in Südeuropa Sirocko, Solano und Föhn.

8. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 384

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
4 384 gewissermassen auf. Da nun der Mond wegen der von W. nach O. er- folgenden Erdrotation sich von O. nach W. um die Erde und über dem Weltmeer bewegt, so müssen auch die Fluthwellen ihm folgen in seinem Gange von O. nach W. Die Fluth ist aber keine Strömung, welche die Erde in 24 St. 50 Min. umrauscht, sondern das Wasser bewegt sich, wie bei der Wellenbildung überhaupt, auf und nieder; erst am Strande fließt die höhere Welle dem Gesetze der Schwere gemäß über. Wenn die Erdoberfläche nur aus Wasser bestände, so würde die Fortpflanzung der Fluthwellen eine regel- mäßige sein; die Felsklippen, Inseln und Continente, welche aber allenthalben den Fluthwellen hindernd und störend entgegentreten, machen dies geradezu unmöglich. Auf der dem Monde abgewandten Halbkugel wird aber zur gleichen Zeit, wo der Mond die Anschwellung des Meeres bewirkte, eine Fluthwelle aus einem andern Grunde gebildet. Der Mittelpunkt der Erde wird vom Monde schwächer angezogen, als ihre Oberfläche. Die Oberfläche der ab- gewandten Halbkugel ist noch weiter vom Monde entfernt, und es wird ihr Wasser noch weniger zum Mond hingezogen; die Oberfläche des Weltmeers bleibt in dieser Richtung zurück, d. h. das Wasser steigt ebenfalls. Zu beiden Seiten der Fluth endlich befindet sich das bei jeder Wellenbewegung bildende Thal — dort ist Ebbe. Aber auch die Sonne wirkt ähnlich wie der Mond auf das Weltmeer, nur wegen der bedeutend größern Entfernung viel schwächer; so daß die Kraft des Mondes in der Erregung der Fluthwellen die der Sonne dreimal übertrifft. Es folgt aber hieraus, daß das Zusammenwirken beider Himmels- körper zur Zeit des Neu- und Vollmonds hohe Fluthwellen hervorruft (Springfluthen), niedrige dagegen zur Zeit des ersten und letzten Viertels (Nippfluthen). Diese können noch um so bedeutender werden, je nachdem der eine oder andere Himmelskörper oder beide zugleich sich in der Erdnähe befinden und endlich noch, wenn die Sonne in den Äquinoktialpunkten anlangt. Die Zeit der Fluth fällt mit der Zeit des Monddurchgangs durch den Meridian nicht zusammen; denn das Wasser fährt fort zu steigen, wenn es einmal in Bewegung gesetzt ist, und wenn schon die größte Kraft des Mondes nachher auf eine andere Stelle hebend wirkt, so dauert doch am ersten Punkte seine Wirkung noch fort. So wie es 2 Fluthen giebt, die eine an dem am Mond nächst gelegenen Orte, die andere am entgegengesetzten, so muß es auch 2 Ebben geben, welche dann eintreten, wenn der Ort um 90° von jenen Fluthstellen entfernt ist. Außer dieser Unregelmäßigkeit der Gezeiten giebt es noch andere, welche durch Sandbänke und vorspringende Landstrecken verursacht werden. Im freien Ocean schwillt die Fluth nur 1 bis 3', an den Küsten viel höher, z. B. im Busen von Bristol und bei St. Malo in der Bretagne über 40', während sie am Hauptbildungspunkt, im stillen Ocean am Gestade vieler Inseln, nur eine Höhe von 2' erreicht. Auch der Wind kann das Steigen der Fluth je nach Umständen vermehren oder vermindern. In geschlossenen Meeren, z. B. in der Ostsee und dem schwarzen Meere, wird so zu sagen nichts von Ebbe und Fluth verspürt. Im vorderen Theile des Mittelmeeres beträgt sie kaum 1', im adria- tifchen und levantischen Meere oft 4'. An der Küste von Neu-Schottland

9. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 386

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
386 er berechnen kann, um welche Zeit er, von der Fluth begünstigt, in einen seichteren Hafen, in welchem Ebbe und Fluth stark auftreten, einzulaufen habe. Die dritte Bewegung des Wassers, welche wir gesondert betrachten müssen, sind die Meeresströmungen. Man versteht darunter nicht das bloße Vorwärtswogen der Wellen oder eine vom Sturme bewirkte Aufregung des Meeres, sondern wirklich sehr breite Ströme im Ocean, welche an gewissen Stellen des Meeres theils beständig, theils periodisch nach bestimmten Rich- tungen streichen. Sie haben verschiedene Temperatur und größere oder kleinere Geschwindigkeit, und es ist möglich, daß wer genau auf der Grenze eines Meeresstroms fährt, z. B. des Golfstroms, die Hand rechts aus dem Boote in warmes, links in kaltes Wasser oder umgekehrt tauchen kann. Wir wollen die wichtigsten Strömungen nach den Oceanen kennen lernen und dann den Ursachen nachspüren, durch welche sie hervorgerufen werden. a. Das nördliche Eismeer, welches wegen seiner Eismassen,' seines rauhen Klima's und der gefährlichen Nebel und Schneestürme der Schiff- fahrt bedeutende, an einigen Küsten unbesiegbare*) Hindernisse entgegensetzt, ist in Bezug auf die in ihm herrschenden Strömungen noch nicht genau genug bekannt. Wir wissen nur, daß im östlichen Theile desselben eine west- liche Strömung vorherrscht, welche die Wasser von der asiatischen Küste gegen Spitzbergen hin und von dort aus durch den Kanal zwischen Island und Grönland südlich treibt; aus dem westlichen aber soll eine östliche Strömung durch die Davps Straße herabstreichen, welche sich an der Ostseite der Insel Neusoundland mit der ersteren vereinigt. Durch die Behringsstraße fließt das leichtere warme Meereswasser des stillen Oceans in der Richtung nach Spitzbergen ab, während das schwerere kalte des nördlichen Eismeers, welches in der Tiefe fließt, durch die submarinen Felsenverbindungen zwischen Sibirien und Amerika am Abfluß gehindert wird. Es ist möglich, daß der warme abfließende Stronr die östliche Strömung im amerikanischen Nord- meere und die westliche Strömung nördlich von Sibirien durch seine Spal- tung in 2 Arme hervorruft. b. Das südliche Eismeer, noch kälter als das nördliche, schiebt seine Eismassen weiter nach dem Aeqnator vor. Unter dem 60? S. B. trifft der Schiffer bereits große Eisfelder, während man im Sommer Spitzbergen (800) erreichen kann. Von Strömungen kennt man nur die antark- tische, welche, durch herrschende Südwcstwinde in den großen Ocean getrieben, sich vom Südpol zwischen Ncu-Sceland und Amerika nach No. zieht und zwischen dem 30? und 40? S. Dr. in östlicher Richtung die amerikanische Küste erreicht, wo sie sich spaltet. Die Cap Hoorner-Strömung fließt um die Südspitze Amerikas in den atlantischen Ocean. Ter peruanische Strom eilt mit bedeutender Schnelligkeit die Küsten Ehileö und Perus entlang, wendet sich dann in der heißen Zone plötzlich nach W. und bildet den 50° breiten Acquatorialstrom des stillen Oceans. e. Der stille Ocean hat außer diesen beiden im Osten und im Centrum *) Man erinnere sich an Franklin's verunglückten Versuch, die 1857 gefundene nordwestliche Durchfahrt in der amerikanischen Nordsee zu ermitteln, sowie der Drang- sale, welche die Kapitäne Roß, du Parrry und andere Nordpolfahrer auszustehen hatten.

10. Lehrbuch der allgemeinen Geographie - S. 388

1867 - Frankfurt a.M. : Jaeger
388 einigt die südliche Verbindungsströmung zwischen dem atlantischen und indi- schen Ocean. Der nördliche Arm eilt rasch an der Mündung des Amazonen- stroms vorbei, 23 Meilen in einem Tage zurücklegend, dem karaibischen Meere zu, wo er zwar langsamer weiterstießt, aber durch die entgegentretenden Land- und Inselküsten zu neuer, rascher Bewegung angetrieben und getheilt wird. Ein Theil biegt um Cuba und einigt sich südlich von Florida mit dem Hauptstrom, welcher den mexikanischen Meerbusen durchzieht, und nach- dem er bedeutend hohe Temperatur angenommen hat, sich zwischen Cuba und Florida hindurchdrängt, und mit einer Geschwindigkeit von 18 — 20 Meilen als Golfstrom auftritt (S. 361). Dieser Strom warmen Meer- wassers eilt anfangs nach N., nimmt zu an Breite, und biegt dann nach No. ab, wo er später von der arktischen Strömung südlich von Neufound- land aufgehalten, nach O. getrieben und nach den Azoren abgelenkt wird. Dies geschieht bei der großen Fukus-Bank von Flores und Corvo *), wo er 150 M. breit ist und noch eine mittlere Temperatur von 19,5 C. hat. Er erreicht von den Azoren südlich die afrikanische Küste und mündet wieder in den Aequatorialstrom. Auf seiner östlichen Richtung wird er stets breiter, aber auch langsamer, und streicht bei den vorherrschenden Sw.-Winden oft mit seinen warmen Fluthen über den englischen Archipelagus und die nor- wegische Küste hinaus. Zu beiden Seiten des Golfstroms befinden sich mehrere Gegenströ- mungen theils nach West, theils nach Süd; nördlich von ihm aber streicht die nordatlantische Driftströmung nach O. und So. gegen Europas Küsten, wo der durch die Anstauung der Gewässer entstehende Rennclsstrom sich in den biscayischen Golf drängt und von den Küsten zurückgeworfen, an der französischen entlang gen Irland abweicht, um sich in die vorherrschende Ostbewegung des Wassers zu verlieren. Aus gleichen Ursachen entsteht auch die gefährliche afrikanische Strömung zwischen Portugal und den Azoren; sie braust längs der Nw.-Küste Afrikas hin, geht allmählich in die Guinea- strömung über und verbindet sich mit dem Aequatorialstrom. Außer diesen Hauptströmungen gibt es auch noch kleinere. Die Ostsee hat eine beständige westliche Strömung, stießt nach der Nordsee ab und kommt mit den herrschenden Sw.-Winden in Streit; die Strömung der Ostsee rührt wahrscheinlich von der geringen Wasserdampfbildung über ihr und dem steten Zunehmen durch einmündende Ströme her. Die Ostsee hat auch den geringsten Salzgehalt und keine Ebbe und Fluth. Die Nord- see hat nur von den Winden abhängige Strömungen. Das Mittelmeer, welches rascher verdunstet, erhält Zufluß aus dem atlantischen und aus dem schwarzen Meere. Durch die Straße von Gibraltar dringt eine Strömung aus dem atlantischen Ocean, folgt den Krümmungen der nordafrikanischen Küste, biegt an Syriens versandeter Hafenkitste nach N. um, und einigt sich zuletzt mit der Strömung, welche durch die Dardanellen ins griechische Jnselmeer tritt. Aus der Aufzählung und Beschreibung dieser Strömungen geht sattsam hervor, daß sie verschiedenen, häufig gleichzeitig wirkenden Ursachen ihre Ent- stehung zu danken haben, insbesondere aber der Erdrotation, den regelmäßigen *) Längs des 20° W. L. von Ferro, zwischen 16° und 45° N. B.
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